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Mit Abbado gibt es insgesamt drei Versionen des Verdi-Requiems, die alle drei ihre Meriten haben (und auch jeweils kleinere - oder auch größere - Schwächen). Die berühmte Berliner Version leidet unter einem (zu) heterogenen Solistenensemble, auch wenn das Dirigat vielleicht am intensivsten ist. Die Wiener Version hat als Plus auch Orchester, Chor und die Studer und die Lipovsek, Raimondi ist dort aber nicht die Erfüllung und Carreras indiskutabel. Hier also die Mailänder Version mit dem homogensten Solistenensemble, auch wenn die Ricciarelli nicht optimal ist (definitiv eine Grenzpartie für sie) und auch die Verrett nicht optimal ist (hier wäre eine Ludwig, eine Garanca bei weitem vorzuziehen). Un dennoch: im Ensemble machen sich die Sänger gut und Abbado bleibt eine sichere Bank für das Verdi-Requiem: er schafft eine wunderbare Synthese zwischen menschlicher Klage und spirituellem Raum, überzieht keine Dramatik, findet den Atem für Lyrisches, ohne die Dramatik zu vernachlässigen.
In der Summe ist es die homogenste Version, vom Dirigat würde mir die Berliner Version etwas besser gefallen (aber dort ist der Bass indiskutabel), aber so geht bezüglich Abbado meine Palme insgesamt an diese Version. Neben Giulini, Karajan und Harnoncourt (ganz anders, aber sehr hörenswert) sicher die beste Version, von historischen Klassikern unter Toscanini und Reiner mal abgesehen (von Solistenquartett her jeweils unschlagbar).
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